Interview mit Blokkmonsta

Der Untergrund-Soldat Blokkmonsta ist zurück und diesmal hat er Großes im Visier: Die Charts. „Roboblokk“ wird das erste Album, dass die Hirntot-Crew nicht über ihre eigenen Untergrundshops verkauft. Die Platte steht ab heute bei Media Markt, Saturn und Co zum Kauf bereit. Dadurch soll ein deutliches Zeichen gesetzt werden, dass Hirntot-Platten auch außerhalb des Untergrunds erfolgreich sein können. Wir haben mit dem Hirntot-Chef und dem Produzenten Samurai Sounds über sein neues Album, seine Idole und die 80er Jahre gesprochen.

rap.de: Wo sind wir hier?

Blokkmonsta:Wir sind hier grad in meinem Stamm-Shisha-Cafe, das heißt Sahara und ist in der Boddinstraße Nummer 2. Hier wird man mich höchstwahrscheinlich am ehesten antreffen, wenn man mich sucht.

rap.de: Wir sind hier, um über dein neues Album “Roboblokk“ zu sprechen, dass du mit dem Herren neben dir, von mir aus gesehen rechts, von dir aus gesehen links, aufgenommen hast.

Blokkmonsta: Genau, Samurai Sounds hat’s komplett produziert und ist schön alles mit mir durchgegangen, bei jedem Track dabei gewesen. Er musste wirklich bei jedem Track dabei sein, damit er auch immer seinen Einfluß mit reingibt und sagt:“ Nee, da kannst du von den Tönen varieren oder da würde es besser passen, wenn du deine Stimme bisschen steigerst, damit man die Dramatik mehr raushört.“ Er hat mich da gut gecoacht.

rap.de: Ihr habt das also zu zweit aufgenommen?

Blokkmonsta: Ja Genau. Also er war so gesehen der, ja, nicht Gesangscoach, aber Rap-Coach.

Samurai: Ja, so’n bisschen Vocal-Coach hab ich schon gespielt. Manche unterschätzen, dass Rap auch aus Melodien besteht, weißte? Was die Amis halt voll drauf haben, die haben’s halt voll gecheckt. Ja, das hab ich versucht, bei ihm rauszukitzeln und man merkt es schon, auch, wenn es nur ein Wort ist, wo ich gesagt hab:“Versuch das mal ein bisschen höher zu rappen„, hat es sich auf einmal wie eine schöne Melodie angehört.

Blokkmonsta: Damit einige wichtige Wörter auch einfach durch die Betonung rauskommen, damit man direkt hört: Ah, das war extra betont, das ist ganz anders betont als der Rest und das bleibt dann auch im Kopf hängen. Und da hat er mir so gesehen viel Neues beigebracht, weil vorher war’s wirklich Beat – Schreiben – Aufnehmen. Und dann Standard-Rappen, Rappen, Rappen. Und er hat dann gesagt: Nee, so geht’s nicht bei dem Projekt. Wir wollen hier Film-Atmosphäre schaffen, das heißt, die dramatischen Punkte müssen dann auch dramatisch klingen. Was er dann in der Nachproduktion mit irgendwelchen Melodien unterstützt hat. Da wird’s nochmal lauter oder so. Das hat alles super gepasst. Deshalb kann ich von mir schon sagen, dass es nochmal eine Weiterentwicklung von Blokkmonsta ist.

rap.de: Wie kam es denn, dass du dich neu ausrichten wolltest? Das ist dein erstes Album was kein Splatter-Album ist.
 
Blokkmonsta: Das ist ja nicht erst seit kurzem geplant, sondern seit langem. Ein halbes Jahr, bevor ich ins Gefängnis kam, war es schon in Planung und wir haben drüber gesprochen. Ich bin ja sowieso voll der 80er-Fanatiker. Wenn ich  Musik höre, dann zieh ich mir 80er-Jahre Musik rein.

rap.de: Du hast die 80er doch gar nicht richtig miterlebt.

Blokkmonsta: Doch, doch. Durch mein Vater, da kam ja MTV grad rüber nach Deutschland, da hat man die Lieder die man vorher nur im Radio gehört hat, auf einmal mit Bildern gesehen. Davon war mein Vater damals schon so geflasht, es war halt etwas ganz neues damals, dass du zu der Musik auch richtig, für den Zeitpunkt damals, professionelle Bilder hattest. Das war damals ein Highlight und das hat mich auf jeden Fall sehr geprägt damals.