Interview mit Timeless

Timeless hebt sich schon mit dem Cover seines Debütalbums „00:00“ vom Rest seiner Freunde von Niemand ab. Statt düsteren Wolken und grauem Beton gibt es ein schickes Hellblau, garniert mit einer orangen Schrift. Der Kölner erweist sich auch im Interview, das wir am Rande seiner Tour mit RAF Camora bzw. 3.0 und Joshimizu als den schönen Dingen durchaus zugetan, egal, ob es sich um gute Musik, schöne Frauen oder leckeres Essen handelt. Wir haben uns in diesem Fall entschieden, das Interview in zwei Teile zu splitten: Im Video spielt Timeless Songs von seinem Album an und erklärt, wie sie entstanden sind und worum es geht, im Text erfährst du mehr über Timeless Background, seine Anfänge, seinen Musikgeschmack, sein Verhältnis zu Frauen und seine Essgewohnheiten.

rap.de: Du hast sogar deine ersten Schritte mit Eko gemacht. Wie habt ihr euch kennen gelernt?

Timeless: Ein guter Freund von mir hat damals eine Demo von mir in seinen Briefkasten geworfen, danach hatte ich bei MySpace eine Mail von Eko, in der er geschrieben hat, dass ich gut schreibe und so weitermachen soll. Dann hat er uns mal zu sich eingeladen und wir haben ein Feature gemacht – so ist das alles gekommen. Ich hatte weiterhin Kontakt mit Eko und habe diesen Yavido-Contest gewonnen, das war quasi das Sprungbrett ins Rapgeschäft für mich.

rap.de: Auf was für einem Level warst du, als du Kontakt zu Eko aufgenommen hast?

Timeless: Ich war 16 oder 17 und hatte noch nichts draußen. Ich hatte eine MySpace-Seite mit fünf bis sechs Songs. Danach hatte ich ein Freemixtape bei German Dream, „Time is money Volume 1“, Volume 2 gab’s aber nie (lacht). „Volume 1“ klang einfach gut und nach Mixtape. Eko hat mir dann ein paar Shoutouts besorgt aus seinem Umfeld, Ali As, Farid Bang, Summer Cem und so, das war ja überkrass damals.

rap.de: Welche Art von Musik hast du denn vorher gehört? Mit was bist du groß geworden?

Timeless: Eminem größtenteils. Ich bin der größte Eminem-Fan der Welt.

rap.de: Welche war deine Lieblingsplatte von Eminem?

Timeless: Die „Marshall Matters LP“. Die „Slim Shady LP“ war unfassbar gut, aber mit der „Marshall Matters LP“ hat er die ohne Zweifel nochmal getoppt. Für mich ist das das beste Album aller Zeiten. Ich entdecke das immer wieder für mich, ich habe da so meine Phasen, wo ich mich ganz viel mit neuem Shit beschäftige, aber ich komme dann immer wieder zum Ursprung zurück. Dann packe ich „Blueprint 1“ aus, New Yorker Rap allgemein. Nas, Mob Deep und sowas. Diese gecutteten Samples, wo man richtig noch die Back-Ups bei den Rappern hört, nicht dieses clean produzierte. Sowas feier ich halt.

rap.de: Könntest du dir auch vorstellen, auf diese Retro-Beats zu rappen, wie es gerade so ein bisschen in Mode ist?

Timeless: Ja, aber die Retro-Beats, die modern sind, sind mir dann wieder ein bisschen zu fake. Ich habe dieses „D.N.A.“ von Genetikk gehört, das finde ich überkrass. Als ich den Beat gehört habe, ist mein Genick wirklich fast gebrochen und wie Karuzo dann darauf geflowt hat, war auch sehr gut. Aber ich feier diese BoomBap-Revivals nicht, die Samples sind einfach nicht mehr so wie damals. Sowas muss man können und da muss der Spirit drin sein und das ist einfach meistens nicht der Fall.