B-Tight und die Polizei

 

Erst kürzlich geriet der Berliner Rapper B-Tight ins Visier der Behörden, genauer der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien. Diese indizierte sein Album "X-Tasy" aufgrund der Songs "Fickparade" und "10 Bitches", die von der Prüfstelle als frauendiskriminierend und unsittlich eingestuft wurden (rap.de berichtete). 

Ironischerweise hatte B-Tight erst knappe zwei Wochen zuvor die Single "Hol doch die Polizei" mit seinem Sekten-Kumpel Sido veröffentlicht. Der Song stammt vom Soundtrack von Sidos erstem Kinofilm "Blutzbrüdaz" und befasst sich in gewohnt ironisch-zugespitzter Art und Weise mit den Ordnungshütern in grün blau. 

Gegenüber rap.de erklärte B-Tight, welche persönlichen Erfahrungen in dem Song stecken. "Es gab Situationen im Leben, in denen ich versucht habe, ein ganz normales Leben zu führen. Aber die Umstände, in denen ich mich befand, ließen es einfach nicht zu. Dadurch fühlte ich mich sehr eingeengt und versuchte, mir auf verschiedenste Arten Platz zu schaffen. Manchmal auch nicht ganz legal." Obwohl das Kapitel mittlerweile abgeschlossen sei, bekomme er immer noch ab und zu Paranoia, wenn er ein Polizeiauto sehe, so B-Tight weiter. "Komischerweise, obwohl es gar keinen Grund mehr dazu gibt."

Der Parole ACAB wollte B-Tight sich nicht einfach so anschließen. "Es gibt sicherlich Polizisten, die cool sind und versuchen, ihre Menschlichkeit im Beruf zu behalten. Aber dann gibt es auch solche, die wie Maschinen ihre Paragrafen aufrufen und denken, sie wären Gott. Das war leider 
schon immer so
", gibt er sich salomonisch. Das letzte Mal Ärger mit der Polizei habe er just beim Videodreh zu "Hol doch die Polizei" gehabt, erklärte er grinsend. 

Derzeit arbeitet B-Tight an seinem neuen Album, das im März oder April anstehen soll und musikalisch ein paar neue Wege beschreiten wird.