„I’m not a vagina rapper!“

Sich als Female-MC in der Männerdomäne Rap durchzusetzen und zu behaupten, ist ein Knochenjob. Die australische Newcomerin Iggy Azalea, von XXL zu einem der Freshmen 2012 gekürt, äußerte sich in einem Interview mit dem Complex Magazine zu Vorurteilen, die ihr entgegengebracht werden und über eine vergleichsweise prüde US-amerikanische Gesellschaft.

"I’m not a vagina rapper! [Laughs] I talk about many other things." Nach ihrem Video zu "Pu$$y", das sich vor einiger Zeit wie ein Lauffeuer in der Blogosphäre verbreitete, wurde Iggy schnell der Stempel als vulgäre, bitchige Künstlerin aufgedrückt. Dies sei zum Großteil der sittsam-prüden öffentlichen Meinung, die heute noch in den USA herrsche, geschuldet, erklärte sie. Ein Großteil ihrer Kunst, die von den amerikanischen Sittenwächtern als kontrovers bewertert würde, sei in ihrem Heimatland Australien eigentlich gar nicht der Rede wert.

"To a lot of people, a powerful, sexy woman is vulgar.  […] So much of what I do that’s controversial in America wouldn’t be a big deal back home. America is a highly sexualized society but people are afraid to admit what they like."

Iggy kritisierte damit das Missverhältnis zwischen der Nicht-Akzeptanz der selbstbewussten und öffentlichen Auslebung weiblicher Sexualität in einer auf der anderen Seite überaus sexualisierten US-amerikanischen Gesellschaft. Sexy Frauen zeigten letztlich Stärke und Selbstbewusstsein und seien keinesfalls als vulgäre Schlampen aufzufassen, wie sie gern in den Medien dargestellt würden, so Iggy.