Marteria: „Ich habe HipHop wieder salonfähig gemacht“

Die Spatzen pfeifen es schon länger von den Dächern: HipHop in Deutschland ist wieder wer. Aber: Wer hat’s erfunden? Marteria jedenfalls zeigt sich in einem Interview mit der Tageszeitung Rheinischen Post stolz darauf, dass er mit seinem 2010er Album „Zum Glück in die Zukunft“ HipHop wieder salonfähig gemacht habe. „Bevor unsere Platte rauskam, war HipHop voll am Arsch“, erklärt Marten. „Diese Platte hat es ermöglicht, dass so Leute wie Casper und Cro an den Start kommen. Auf einmal ist HipHop wieder eine richtige Wucht. Damals haben sich die Leute totgelacht, wenn man gesagt hat, dass man im Radio mal bitte „Verstrahlt“ spielen soll. Da hat die Platte eine Menge zu beigetragen.

Dass er mit dem Album trotzdem nicht auf der #1 charten konnte, stört ihn dabei wenig. „Ich bin ja Nummer eins gewesen mit der Hosen-Platte„, erklärte er mit Blick auf seine Beteiligung am Songwriting des letzten Albums der Toten Hosen,Ballast der Republik„. „Mit Campino hat es wahnsinnig Spaß gemacht. Das war schon was Besonderes. Dass die Platte so erfolgreich ist und alles andere rasiert, das ist schon heftig.

Deutliche Worte findet der gebürtige Rostocker zum Thema Schwulenfeindlichkeit. „Homophobie ist dumm und hinterm Mond„, gibt er kurz und knapp zu Protokoll und versichert, dass er jedem Rapper seinen Segen geben würde der sich zu seiner Homosexualität bekenne, wie etwa Sänger Frank Ocean kürzlich (rap.de berichtete). Ein Outing im Sport sieht er als problematischer an. „Beim Sport ist es eher wie in einem Gladiatorenkäfig. Sie haben vielleicht Angst, den Löwen zum Fraß vorgeworfen zu werden, wenn sie einen Elfmeter verschulden oder ein Eigentor schießen.“

Marterias kommendes Release wird eine Kollabo-EP mit Yasha und Miss Platnum und am 14. September das Licht der Welt erblicken. Aus „Lila Wolken“ wurde bereits „Feuer“ als Video ausgekoppelt.