Snoop will schottischen Fußballverein kaufen

Nicht jeder kennt sie, aber sie existiert. Eine hochexclusive Rapper-Kartei, in welcher lediglich eine Handvoll über jegliche Zweifel erhabene Selbstdarsteller ihr Portfolio vorfinden. Nennen wir sie einfach mal die „Akte Absoluter Narrenfreiheit“. Es ist wohl keine all zu mutige Aussage: Snoop hat sich nach jahrelanger Kleinstarbeit, reimtechnischen Glanzleistungen der Güteklasse „ping pong – ding dong„, Songs a la „Sexual Eruption“ und Ausflügen in fremde Gefilde unter sonderbaren alter Egos seinen Weg an die Spitze dieses Darf-alles-Charts manövriert.

Jetzt überrascht uns der gute Snoop mit einer neuen, sagen wir mal unerwarteten, Ankündigung. Seine neuste Investment-Idee: Fussball. Genauer gesagt: das schottische (und seit Zwangsabstieg des Erbfeindes Glasgow Rangers absolut alleinherrschende) Vorzeigeteam Celtic Glasgow.

Warum gerade Celtic? Die Begründung ist fast schon niedlich: der 2-1 Sieg der Celtics in deren letztem Champions-League Spiel gegen das zweifelsohne als lächerlich übermächtige und überdies drückend überlegend zu bezeichnende Barcelona hat es dem Doggfather offensichtlich angetan….

Ob er die Sensation als Dauerzustand missverstanden hat? Denn leicht töricht ist es ja schon, anhand eines fast schon lachhaft glücklichen, kaum zu erklärenden und gänzlich unverdienten Sieges eine Multimillionen-Dollar-Entscheidung zu fällen. Eventuell ist der Fussballerische Sachverstand des Rappers auch einfach zu rudimentär, um eventuelle Statistiken adäquat in den Gesamtkontext einzuordnen.

Wie dem auch sei, die Idee steht. Und damit nicht genug: Snoop wäre nicht Snoop, hätte er sein Gedankenkonstrukt nicht bereits um einige Bausteine erweitert. Teil des Investment-Planes: David Beckham, Metrosexueller der ersten Stunde und Begründer des Prototypes Prettyboy-Fussballschmock, soll vom MLS-Club LA Galaxy losgeeist werden.

Ob selbiger sich aus dem sonnigen LA ins klimatechnische Kontrastprogramm des grau-in-grau eines schottischen Winters wird locken lassen? Fraglich. Wenn einen vom eigenen Konto mehr Nullen anlächeln als vom Aufstellungszettel eines durchschnittlichen schottischen Teams, sind Argumente finanzieller Natur wohl von vornherein mehr oder minder nichtig. Ein Spieler, welcher bereits Meistertitel in beiden prestigeträchtigsten Ligen der Welt (mit den Galaktischen bei Real im Jahre 2007, mit ManU konnten zwischen 1996 und 2003 gar sage und schreibe sechs Meisterschaften gefeiert werden!) gewinnen, und überdies noch 1999 Championsleague und Weltpokalsieger werden konnte (Bayernfans müssen an dieser Stelle ganz stark sein), wird wohl kaum die sportliche Perspektive in der vermultich langweiligsten europäischen Liga als Grund für einen Wechsel akzeptieren.

Wie auch immer sich diese Story weiter entwickeln wird: man darf definitiv gespannt sein, ob Snoop möglicherweise einen Trend losgetreten hat. Eventuell sehen wir ja bald Gucci Mane in der VIP-Lounge der Greuther Fürth genüsslich seinen Hustensaft sippen.