Bushido: Kein Kommentar zu Salafisten-Vorwürfen

Bushido und die Boulevard-Presse – ein Buch mit vielen Kapiteln. In einem heute veröffentlichten Artikel mit dem reißerischen Titel „Bushido, der Hassprediger“ schreibt der Berliner Kurier, Bushido pflege engen Kontakt zur deutschen Salafisten-Szene. Die Tageszeitung bezieht sich in einem recht dünnen Artikel hauptsächlich auf ein Video, das bereits im Oktober 2012 veröffentlicht wurde. Bushido sei auch auf Anfrage nicht zu einer Stellungnahme bereit gewesen, hieß es in dem Artikel außerdem.

Das hat der Rapper nun nachgeholt. Bei Facebook postete er ein Foto von der Printausgabe der Zeitung und schrieb dazu: „Lieber Berliner Kurier, hatte gestern keine Zeit, um auf Ihre Anfrage wegen der Salafisten-Vorwürfe zu antworten. Jetzt mit einem Tag Verspätung: Fickt euch“.

In dem Artikel erklärt der Kurier, die Al-Nur-Moschee im Berliner Stadtteil Neukölln, die Bushido regelmäßig besucht und für die er in einem YouTube-Video Werbung mache, sei „keine normale Moschee“, sondern ein „Durchlaufbahnhof für radikale Islamisten“ und werde „vom Verfassungsschutz wegen salafistischer Strömungen beobachtet“. Auch der polizeilich gesuchte Ex-Rapper Denis Cuspert alias Deso Dogg soll nach Angaben der Zeitung regelmäßig die Moschee aufgesucht haben, als er sich noch in Berlin aufhielt, ebenso wie der 2011 als „Hassprediger“ bekannt gewordene Ex-Profiboxer Pierre Vogel. Der Kurier verweist zur Untermauerung seiner indirekten Vorwürfe auf ein weiteres Video, das Bushido im Gespräch mit Vogel zeigt.

Bushido, der brave Moslem? Oder Bushido, der Salafisten-Sympathisant? Oder ist alles nur PR-Kalkül?“ schreibt der anonyme Autor, von dem lediglich die Initialen angegeben sind, in dem Artikel, in dem – vielleicht aus Mangel an handfesten Beweisen für die eigentliche These – auch noch einmal ausführlich der Streit mit Kay One nacherzählt wird. Den langen Bart des Rappers sowie das Cover seines im Februar 2014 erscheinenden Albums „Sonny Black“ (hier vorbestellen), auf dem Bushido mit Turban zu sehen ist, kritisiert das Blatt ebenfalls. Bushido sei ein „Brandstifter“, weil er wissentlich die aktuelle Diskussion um den Islam in Deutschland ausnutze, um Kontroversen zu provozieren.

Der komplette Artikel ist auch in der Online-Ausgabe des Berliner Kuriers zu finden, das besagte Video ist dieses: