HipHop an der Wall Street

Über einen Monat halten die Occupy Wall Street-Protest mittlerweile schon an. Nachdem Rapper wie Immortal Technique und Lupe Fiasco von Anfang an ihre Unterstützung deutlich gemacht hatten, waren vor etwas mehr als einer Woche erstmals auch Schwergewichte wie Kanye West und Russell Simmons am sogenannten Liberty Square in Manhattan aufgetaucht (rap.de berichtete).

Ebenjener Russell Simmons hat nun Großes vor, wie er dem XXL Magazin verriet. Er wolle ein bestimmtes Datum festlegen und an diesem viele bekannte Rapper mit zu den Protestcamps bringen. "In a minute, we'll pick a date and we're going to bring all the rappers and the community." Allerdings peile er für diese Aktion dann doch lieber den milden Frühling statt des rauen Winters an, das sei realistisch. "I think it has to be spring. I think that's a realistic time." Ob diese Zeitplanung nun dem organisatorischen Aufwand oder eher der Unlust, sich eine kalte Nase zu holen geschuldet ist, bleibt offen.

Auch David Banner, bekannt für seine wortgewaltigen Predigten und Politreden, beklagte kürzlich in einem Interview mit MTV, dass die meisten Rapper keine Verbundenheit mehr mit den ganz normalen Leuten da draußen zeigten. Er bezog sich in diese Kritik durchaus selbst mit ein. "All of us have become so corporate that people don't even feel like we're a part of the people, especially rappers and punk rockers." Früher sei das anders gewesen, da hätten die Leute das Gefühl gehabt, dass die Rapper ihre Stimme seien. "People always felt like we were them. We were their voice."

Auch in Deutschland hat die Occupy-Bewegung ja inzwischen Fuß gefasst, von einem Engangement deutscher Rapper, die einen ähnlichen Stellenwert genießen wie Kanye oder Lupe Fiasco, ist bisher allerdings nichts bekannt. Immerhin soll in Berlin letzte Woche aber der Rapper und Produzent Marcello am Reichstag gesehen worden sein.

Hier nochmal ein Video, das Russell Simmons und Kanye West bei ihrem Besuch bei den Protesten zeigt: